Das heute noch erhaltene und bewohnte Haupthaus des Perschlhofs wurde - wie eine Gravur im Balken des Wohnzimmers zeigt - 1555 in Alleinlage auf 1140m Seehöhe erbaut.
Hier leben heute mit uns eine kleine Herde Mutterkühe, ein Dutzend Hühner, Katzen und unsere Hofhündin Zoey.
Die ehemalige Hofschmiede wurde vor Jahren zur Perschlhütte umgebaut, aus dem Getreidespeicher wurde im Jahr 2000 die Turmhütte. Auch die 1,5 km bergwärts liegende Stroblhütte war einst ein Getreidespeicher.
Für unsere Gäste haben wir Vorschläge für die schönsten Wanderungen und Unternehmungen zusammengestellt.
Auf jeder unserer Hütten liegt ein Büchlein bereit.
Gern beraten wir Sie persönlich.
Der Perschlhof in Planitzen, heute Teil der Gemeinde Murau in der Steiermark, blickt auf eine beeindruckend lange und gut dokumentierte Geschichte zurück. Erste urkundliche Hinweise führen ins Jahr 1310, doch archäologische und siedlungsgeschichtliche Hinweise deuten auf eine Besiedlung bereits im 11. Jahrhundert hin.
Damit gehört der Perschlhof zu den ältesten nachweisbaren Höfen der Region.
Im Gebiet der heutigen Stolzalpe wurden die ersten dauerhaften Siedlungen etwa ab dem Jahr 1000 n. Chr. durch bayrische Siedler angelegt. Diese folgten auf slawische Bewohner, die zuvor nur temporär in der Region ansässig waren. Der Ortsname „Planitzen“ stammt aus dem Slawischen und bedeutet „kleine Ebene “– ein Hinweis auf die frühe Nutzung als Weideland.
Der Name „Perschl“ leitet sich vom altdeutschen Vornamen Perchtold ab. So wurde in einer Urkunde von 1310 ein Bauer namens Perchtold erwähnt, der mit großer Wahrscheinlichkeit auf dem heutigen Perschlhof lebte. Aus „Perchtold“ wurde über die Jahrhunderte „Perschl“ – ein Hofname, der sich bis heute erhalten hat
Wie viele Bauern im Mittelalter war auch der Besitzer des Perschlhofes nicht freier Eigentümer, sondern „untertänig“ – also verpflichtet, Abgaben und Dienste an die jeweiligen Grundherren zu leisten. Diese wechselten im Laufe der Jahrhunderte mehrfach. Anfangs gehörte der Hof zur Herrschaft Katsch, später dann zur Herrschaft Murau, die zeitweise im Besitz der Liechtensteiner und später der Fürsten von Schwarzenberg war.
Einige der frühesten nachweisbaren Besitzer waren:
Diese bäuerlichen Familien betrieben den Hof über Generationen hinweg mit Fleiß und Ausdauer – trotz zahlreicher Wechsel in der Grundherrschaft und teils schwieriger wirtschaftlicher Bedingungen.
Im 17. Jahrhundert kam es zu einer bemerkenswerten Wendung: Nach dem Tod der Besitzerin Anna Perschl wurde der Hof versteigert. Käufer war kein Geringerer als Ferdinand Friedrich Leitner, der damalige Landrichter von Murau. Damit ging der Hof kurzzeitig in den Besitz einer städtischen Beamtenfamilie über.
Ab 1699 war dann wieder ein bäuerlicher Besitzer am Werk: Vinzenz Wieland, ebenfalls als „Perschl“ bezeichnet, führte den Hof weiter. Ihm folgten seine Kinder, darunter Gregor, Jakob und Ursula.
Seit 1749 ist der Hof bis auf eine kurze Unterbrechung im Jahr 1812 im Besitz der Familie Rieberer.
Ab 1978 führt Johann Rieberer-Murer den Hof.
Die Chronik des Perschlhofs ist nicht nur ein Zeugnis einzelner Familiengeschichten, sondern gibt auch Einblicke in das frühere ländliche Leben:
Die Geschichte des Perschlhofes ist eng verwoben mit der Entwicklung der Region Murau und der Stolzalpe.
Sie erzählt von Rodung und Aufbau, von Herrschaft und Untertänigkeit, von bäuerlichem Fleiß, familiärem Zusammenhalt und wechselnden Eigentumsverhältnissen über die Jahrhunderte hinweg.
Heute erinnert der Perschlhof nicht nur an über 700 Jahre bäuerliche Tradition, sondern auch an das historische Gedächtnis einer ganzen Region – sorgfältig dokumentiert und aufgeschrieben in einer einmaligen Hofchronik von Dr. Walter Brunner.
Der heutige Hofbauer, Johann Rieberer-Murer betreibt neben Viehzucht und Landwirtschaft auf seinen Grundstücken 3 Ferienhütten in umgebauten Kornspeichern und einer Schmiede – Die Stroblhütte, die Turmhütte und die Perschlhütte.